Deine Eltern, Freunde und Geschwister: Alle heterosexuell. Hilfe, wie kann mich da einer verstehen?
Im Zollernalbkreis haben es Queere schwierig. Donnerstags ist im Hechinger Jugendzentrum Que(e)rbeet-Tag, im Balinger Jugendhaus findet monatlich auch ein Queer-Café statt.
Aktuelle Termine zum Que(e)rbeet-Tag in Hechingen findest Du unter @juz_hechingen_379 auf Instagram. Termine zum Balinger Queer-Café sind bei Instagram @streetwork_balingen_gerhard zu finden. |
Das war’s aber auch schon. Mehr Angebote laufen im Zollernalbkreis nicht.
Angebote sind mau
Zwar gibt es die Anlaufstelle für Mädchen und Frauen, nämlich die Beratungsstelle Feuervogel, Jungs und Männer müssen aber nach Tübingen gehen, um bei der Fachstelle Pfunzkerle Beratung zu finden.
Eine AIDS-Beratungsstelle, in der man auch über queeres Leben sprechen könnte, ist im Zollernalbkreis nicht vorhanden. Stattdessen muss man im Zollernalbkreis auf die HIV/AIDS-Sprechstunde oder die Aidshilfe Tübingen-Reutlingen zurückgreifen.
Völlig unverstanden
Wie lässt sich diese schlechte Lage für Queere erklären? In einem Landkreis, der für fast 200.000 Menschen Heimat bedeutet, dürfte doch sehr wohl über eine eigene Aidshilfe verfügen. Tut sie aber nicht.
Auch wenn es in Balingen und Hechingen Queer-Cafés gibt, ist das queere Leben auf der Alb kaum besser geworden. Viele verstecken ihre wahre Identität doch lieber zuhause. Verständlich, im Zollernalbkreis kennt man den Schwulen doch ausschließlich aus dem Fernsehen, nicht aber als Nachbarn.
Raus aus den Klappen
Der Schwulenrechtler und Regisseur Rosa von Praunheim sagte einmal: “Raus aus den Toiletten, rein in die Straßen”. Besonders zu frühen Nachkriegszeiten gingen Schwule nur heimlich ihrer Neigung in Klappen, also Toiletten, nach. Der Regisseur forderte, dass queere Menschen auf die Straßen gehen und Sichtbarkeit zeigen. Wie wir es mit dem CSD Albstadt tun werden.
Genug Schwule gibt es im Zollernalbkreis, wenn man auf die – eher unseriöse – Datingapp “Grindr” schaut. An jeder Ecke scheinen sich die Schwulen zu verstecken.
Versteckt euch nicht!
Kommt heraus aus dem verlogenen Doppelleben, könnte das Motto des CSD Albstadt sein.
Wir sind viele Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans* und inter* Menschen und noch so viele Queere. Brechen wir mit dem schwarzen Konservatismus unseres Landkreises, brechen wir der Zwangsheterosexualität aus der Kiesinger-Zeit, brechen wir mit alten Regeln!